Indikator für Gesundheit

Die Bedeutung der Herzratenvariabilität (HRV)

Bereits 1.700 Jahre altes und zu uns überliefertes Wissen aus dem alten China zeigt: Eine gute Herzratenvariabilität steht für Gesundheit, Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit. Die Analyse Ihrer Herzratenvariabilität ermöglicht eine Einschätzung Ihres übergeordneten vegetativen Nervensystems sowie der abhängigen Systeme (Herz-Kreislauf-, Immun-, Hormon- und Verdauungssysteme sowie die Energiebereitstellung).

Anpasssungsfähigkeit des Herzens

Herzratenvariabilität (HRV)

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Der Stresstest

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Die Herzratenvariabilität (HRV) bezeichnet die Variabilität in den Zeitintervallen zwischen aufeinanderfolgenden Herzschlägen. Diese spiegeln die Anpassungsfähigkeit des Herzens an unterschiedliche physische und psychische Belastungen wider.

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In der Zeitdauer zwischen zwei Herzschlägen gibt es deutliche Schwankungen. Die Herzratenvariabilität gibt einen Einblick in die Aktivität des vegetativen Nervensystems (= autonomes Nervensystem), das den Herzschlag reguliert.

Unterschiedliche Einflussfaktoren wie z. B. unsere Atmung, Training, Stress und andere kognitive Prozesse sowie die Ausschüttung von Hormonen können einen Einfluss auf die HRV nehmen. Da eine höhere HRV bedeutet, dass das autonome Nervensystem flexibler und anpassungsfähiger ist. Sie gilt als Indikator für einen guten Gesundheits- und Erholungszustand. Ein niedriger HRV-Wert kann auf eine eingeschränkte Anpassungsfähigkeit des autonomen Nervensystems hinweisen.

Zwei Gegenspieler des vegetativen­ Nervensystems

Parasymphatikus & Symphatikus­

IN DER ÜBERSICHT

Im vegetativen Nervensystem gibt es zwei Gegenspieler, die völlig gegensätzlichen Einfluss auf unseren Körper haben:

  1. Den Parasympathikus, der für Ruhe und Regeneration sorgt, und
  2. Den Sympathikus, der unseren Körper in Alarmbereitschaft versetzt.

Man kann Parasympathikus und Sympathikus am besten mit der Bremse und dem Gaspedal bei einem Auto vergleichen. Jeder weiß, wie wichtig eine gut funktionierende Bremse ist, um Unfälle zu vermeiden.

So ist es auch bei uns Menschen: Beispielsweise wird unter dem Einfluss des Sympathikus unser Herz elektrisch instabiler, so dass leichter Herzrhythmusstörungen auftreten, die sich bis zum lebensbedrohlichen Kammerflimmern ausweiten können.

Der Einfluss des Parasympathikus dagegen vermag unser Herz zu schützen.

Steht man also – bildlich gesprochen – zu lange auf dem Gaspedal, fügen wir unserem Körper Schaden zu.

WIE KÖNNEN WIR BREMSEN?

Die Regelung von Körperfunktionen wird durch das vegetative Nervensystem vermittelt, weil wir es nicht willentlich beeinflussen können. Der Grund hierfür ist, dass unser Bewusstsein keinen direkten Einfluss auf das limbische System hat und es uns daher nicht möglich ist, den Körper per bewussten Befehl wieder zur Ordnung zu rufen.

Aber es gibt einen anderen, sehr wirksamen Weg: HRV-Biofeedback, der Schlüssel zum limbischen System und zu verbesserten Körperfunktionen. Der günstige Einfluss verschiedener Entspannungstechniken auf unsere Gesundheit ist seit Langem erwiesen. Manche Praktiken werden schon seit Jahrtausenden erfolgreich eingesetzt (z. B. Yoga).

Wie man mittlerweile weiß, führen diese Entspannungstechniken zu einem Zustand der inneren Kohärenz. Das bedeutet eine Übereinstimmung im Verlauf von Atmung, Herzschlag und Blutdruck – Rhythmisierung. Unter dem Einfluss des Parasympathikus kommt es zur Synchronisation dieser drei Rhythmen im Zustand der Entspannung.

SYMPHATIKUS & PARASYMPATHIKUS­
IN DER WAAGE HALTEN

Eine gute Herzfrequenzvariabilität ist Ausdruck einer funktionierenden Anpassungsfähigkeit. Umgekehrt wächst das Risiko für Krankheiten, wenn sich das vegetative Nervensystem nicht mehr ausreichend an äußere und innere Belastungen anpassen kann.

  • Der Sympathikus ist der Teil des vegetativen Nervensystems, welcher für Leistung, Kraft und Flucht verantwortlich ist.
  • Der Parasympathikus ist der andere Teil des vegetativen Nervensystems, der für Ruhe, Erholung und Erneuerung während der Nacht verantwortlich ist.

In einer akuten Stresssituation überwiegt der Sympathikus gegenüber dem Parasympathikus – wir sind sozusagen „auf der Flucht“: Der Blutdruck und der Puls gehen hoch, wir schwitzen, wir schlafen schlecht, die Verdauung leidet. Auf Dauer werden wir krank.

Die HRV-Analyse ermöglicht die frühzeitige Erkennung von stressbedingten Gesundheitsstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, so dass rechtzeitig gegengesteuert werden kann.

Die innere Bremse prüfen

Der Nutzen einer HRV-Messung

Wenn die »innere Bremse« in unserem menschlichen Organismus nicht funktioniert, kann dies die Ursache verschiedenster Krankheiten sein. Außerdem nimmt mit zunehmendem Alter die Leistungsfähigkeit unserer ‚inneren Bremse‘ ab, so dass Stresssituationen schwerer ausgeglichen werden können.

Stress, ungesunder Lebensstil und schädigende äußere Einflüsse führen zur vorzeitigen Alterung. Eine gezielte Stärkung des Parasympathikus kann diesen Prozess verlangsamen oder sogar umkehren. Eine Verbesserung der Regelfunktion ist fast immer möglich und sollte auf jeden Fall angestrebt werden.

Mit einem speziellen und effizienten Coaching, Bewegungssteuerung und Lebensstil-Interventionen kann man dafür sorgen, die negativen Einflüsse zu minimieren. Als Ausgangsbasis und Frühmarker dient dafür die HRV-Messung.

Mathematische Analyse­ der Herzschläge

So funktioniert die HRV-Messung

Die HRV-Messung beruht auf einer mathematischen Analyse der Schlag-zu-Schlag-Veränderungen normaler Herzschläge bzw. genauer: der RR-Abstände im EKG (die R-Zacke entspricht dem maximalen positiven Ausschlag eines Herzschlags) über einen definierten Zeitraum. Normalerweise erfolgen die herkömmlichen Messungen in Ruhe oder während einer Aktivität und werden danach analysiert und ausgewertet. Dies kann mit einer Kurzzeitmessung in Ruhe über 5–8 Minuten oder mit einem RSA-Atemtest erfolgen.

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